Ein Kommentar von Claus Hecking
Impfstoff fehlt, Impfstoff bleibt liegen: Die missglückte Impfkampagne ist ein weiteres Versagen in einer immer längeren Kette. Sie zeigt: Bundesregierung und Landesregierungen können es nicht.
- 24.886 Dosen von AstraZeneca hat der deutsche Staat an diesem Montag seinen Bürgern verabreicht.
- 1,2 Millionen Portionen dieses Impfstoffs liegen ungenutzt in Lagern und Kühlschränken der Republik herum.
- 650.000 weitere AstraZeneca-Dosen kommen am Wochenende nach. Wohin mit dem Zeug?
Diese drei Zahlen ergeben ein Armutszeugnis: für die politisch Verantwortlichen in Berlin und den Bundesländern. Und für die deutsche Gesundheitsbürokratie.
Was wäre bloß gewesen, wenn der viel kritisierte Hersteller AstraZeneca die ursprünglich versprochenen Mengen geliefert hätte? Unser Staat kriegt es ja nicht einmal hin, den eigentlich viel zu knappen Impfstoff in die Oberarme seiner Bürgerinnen und Bürger zu befördern. So gesehen ist es fast schon ein Segen, dass AstraZeneca der EU womöglich auch im nächsten Quartal weniger bereitstellen wird als vereinbart.